Interclub Herren 45+ - Abstiegsrunde
Der Schreiber dieses Berichts konnte leider wegen einer Operation nicht spielerisch dabei sein. Was ihm aber als Fan und Zuschauer dieser hervorragend eingestellten Mannschaft geboten wurde, war schon grosses Kino. Die bedauernswerten Rheinfelder wurden regelrecht aus dem "Stadion" geschossen. Aber der Reihe nach…..
Bei heissen Temperaturen startete Heinz, unsere Nummer 1, in den Tag. Er spielte vorzüglich und seinen Gegner, seines Zeichens Chefkoch eines mexikanischen Restaurants, regelrecht an die Wand. Sein konsequentes Spiel liess seinen Kontrahenten mal für mal verzweifeln und erst bei 6:0 5:0 zeigte Heinz eine kleine Schwächephase. Der Rheinfelder konnte somit die Höchststrafe gerade noch abwenden, lange fackelte Heinz dann aber nicht und so hiess es schlussendlich 6:0 6:1. Chapeau!
Im zweiten Einzel, auf Position 3, spielte Ruedi, just an diesem Tage 65 Lenze zählend, ein zähes Match. Sein Gegner war nicht nur doppelt so gross wie Ruedi, er zeigte auch ansprechendes Tennis. Ruedi war eigentlich chancenlos, wir wendeten uns bereits ab. Da bemerkte der alte Fuchs, dass sein Gegner doch erhebliche Mängel in der Vorwärtsbewegung zeigte. Mit Stoppbällen liess er ihn immer wieder verzweifeln, bis dieser, von Krämpfen geplagt, verletzt aufgeben musste. 2:0! Ruedi hat seinen Job erledigt und verabschiedete sich verdientermassen an seine Geburtstagsfeier. Happy Birthday tooo youuu..!
Peter Ackermann betrat den Platz und startete, wie gewohnt, furios. Sein Gegner wusste nicht wie ihm geschah. Grosses Tennis! Wie aus dem nichts spielte sein Widersacher aber im zweiten Satz wie verwandelt und das Spiel entwickelte sich zu einem richtigen "Derrick". Hochstehend, wirklich ein Hingucker dieses Match. Bei 4:4 wurde Peter von der Zuschauerschaft dann darauf hingewiesen, dass dies nun ein guter Zeitpunkt für ein Break wäre. Er war gleicher Meinung, somit war das Spiel gelaufen. Klarer Sieg und 3:0 für uns.
Unser Capo Nussbi betrat nun den Platz. Ihr ahnt es… was da geboten wurde, ist mir Worten kaum zu beschreiben. Ein Schlagabtausch über gefühlte vier Stunden. Alcaraz wäre schon lange von Krämpfen geplagt worden, nicht so unser Nussbi. Seine körperliche Verfassung liess uns alles staunen und so konnte auch er, unter tosendem Applaus der zahlreichen Anhängerschaft, das Spiel nach Hause fahren. 4:0!
Paul, gleichzeitig wie Nussbi auf dem Platz, zeigte sein bestes Spiel der letzten Jahre. In der Vergangenheit nicht immer vom Glück umgarnt und oft als unverdienter Verlierer vom Platz zurückgekehrt, zeigte Paul, an diesem Tag, zu dieser Stunde, was in ihm steckt. Er spielte solide, abgeklärt und emotionslos im positiven Sinne. Der klare Sieg war nur eine Formsache und so blieb seinem Gegner nur noch das Beglückwünschen. 5:0!
Somit war nun auch rechnerisch alles noch klarer als nach dem 4:0 und wir haben den Abstieg letztendlich souverän abgewendet. Nichtsdestotrotz wollten wir die Doppel mit der nötigen Sorgfalt angehen. Paul, immer noch euphorisiert von seinem Sieg, meldete sich bereit dazu. Er hatte einen Lauf, es gab also nichts, was dagegensprach. Sein Partner war Charly, dazu später...
Unser Doppel "Nummer 1" spielten Peter und Urs. Beide, wohl gedanklich schon bei den Feierlichkeiten, liessen den Match doch etwas locker angehen und verloren, obwohl favorisiert, zur Überraschung aller Anwesenden. Aber egal, wer solls ihnen verdenken.
Nun schwenken wir auf Platz 2. Wer das verpasst hat, hat etwas verpasst, oder so! Leider bin auch ich eingeschlafen, konnte aber immerhin noch die letzten zwei Games geniessen.
Wie von einem anderen Stern spielten unsere Jungs, Paul und Charly. So als hätten die beiden noch nie etwas anderes getan, als zusammen Doppel zu spielen. Da stimmte einfach alles. Paul der Leader und Charly der Vollstrecker. Eine Freude. Selten war ein Doppel so einseitig, und dies, obwohl die Gegner ihren gefürchteten Doppelspezialisten Goran auflaufen liessen. Gut, dieser klagte am Schluss noch, dass er wegen seinem verletzten Handgelenk nicht richtig spielten konnte, aber lassen wir das mal unkommentiert.
6:1, ein schöner Nachmittag, faire Spiele und in jeder Hinsicht angenehme Gegner!
Nun zu den Feierlichkeiten:
Diese waren wie immer formidabel. Das Essen war sehr fein und die Desserts lecker. Besonders zu erwähnen seien hier Nussbi`s Rouladen, welche der ganzen Jause zum Schluss noch eine besondere Note verliehen.
So langsam gingen die Gegner nach Hause, die Feier wurde intensiver. Charly packte den Grappa aus. Heinz übernahm als DJ. Pupo, ein italienischer Barde, durfte auf Wunsch von Peter auch diesen Abend nicht fehlen und das war auch richtig so. Birgit wollte uns noch den Song zweier Österreicher näherbringen (die Namen der beiden Burschen sind mir leider entfallen) mit dem Hinweis, wir sollten doch auf den Text hören. Dies war dialektmässig nicht ganz einfach, aber die Musik war ein Schmankerl. Nussbi ist dann noch auf den Hund gekommen und es war einfach insgesamt eine richtig grossartige Sause. Besonders schön war, dass viele unserer Partnerinnen kommen konnten. Mit ihnen ist es einfach noch besser.
Noch kurz zu Paul…. gestützt durch Charlys Grappa, wiederholte er fortlaufend, wie eine tibetanische Gebetsmühle, dass er heute doch zwei grossartige Siege einfahren konnte. Als Nussbi dann noch erwähnte, dass wir in diesem Jahr nur ein Doppel gewonnen haben und dies eben Paul und Charly gelungen ist, war er nicht mehr zu halten. Siegestrunken warf er sich in die Arme seiner Geliebten und wollte noch, zu Recht, ein Foto des siegreichen Doppel-Teams verewigt wissen.
Am Schluss kam dann noch Büne Huebers, Veeeeenus vo Bümpliz, welches die Stimmung zum Sieden brachte, so meine ich es jedenfalls wahrgenommen zu haben. Kurzum ging es noch weiter zu Rudis Geburtstags-Party, und wir haben den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Rückblickend war es wiederum eine tolle Interclub-Saison und wir haben wirklich eine sehr schöne Kameradschaft zusammen. Nebst unseren sportlichen Höhepunkten haben wir schöne, lustige und amüsante Stunden auf den Tennisplätzen der Nordwestschweiz verbracht. Ich hoffe, dass dies mit unserem Team noch lange so weitergeht.
Besonderen Dank gebührt natürlich unserem Captain Nussbi - besser geht’s einfach nicht.
Danke auch an Urs, der bei den Heimspielen stets fürs leibliche Wohl sorgt und natürlich, last but not least, an Dani Fink, welcher für uns am Herrenweg zu Solothurn die Kohlen aus dem Feuer holte. Ein abschliessender Dank einfach allen, welche dazu beitragen, dass es eben ist, wie es ist.
Bis zum nächsten Jahr!